Die Entwicklung der chemischen Industrie ist stets von der Entwicklung der speziell ausgerüsteten und ausgebildeten Werkfeuerwehr begleitet worden. Mit der Inbetriebnahme des Bunawerkes in Schkopau im Jahre 1937 war ebenfalls eine Werkfeuerwehr verfügbar. Nach zunächst provisorischer Unterbringung wurde bereits im Jahr 1939 ein modern ausgestattetes Feuerwehrgebäude bezogen. Es spricht für die Weitsicht der infrastrukturellen Planung, daß dieses Gebäude in seiner Grundstruktur heutigen Erfordernissen auch noch entspricht. Mit seiner für die damalige Zeit charakteristischen Klinkerfassade und dem weithin sichtbaren Schlauchturm markiert es die Eingangssituation an der B 91 in Höhe des Ortes Schkopau.
Sowohl in der faschistischen als auch in der sozialistischen Zeitepoche wurde die Werkfeuerwehr organisatorisch den Polizeikräften des jeweiligen Machtapparates zugeordnet. Uniform, Befehlsstrukturen, aber auch der unmittelbare Zugang zum Wissen über Ereignisse und Probleme mögen dabei bestimmend gewesen sein. Dem folgt in der jetzigen Epoche ein geändertes Selbstverständnis, bei dem mit Transparenz für Chemie und Sicherheit geworben wird. Spezifisch war stets der Bezug auf die chemische Produktion und die damit verbundenen Gefahrenlagen, die sich aus dem Umgang mit Stoffen und Reaktionen ergeben können. Damit war immer Fachkompetenz für die Auswahl der Personen und der technischen Mittel erforderlich.
Es wird deutlich, daß sich nicht nur die Technik, sondern auch die Sicherheitsphilosophie im Laufe der Jahre entscheidend gewandelt haben. Bei dem abwehrenden Brandschutz war in der Anfangszeit das Vordringen der Kräfte zum Brandherd mit einem Innenangriff das bestimmende Ziel. Mit Übernahme der Managementverantwortung durch Dow Chemical dominieren nunmehr technische Installationen und die Abschirmung des Ereignisortes, so daß deutlich weniger Kräfte vorgehalten werden müssen. In allen Zeitepochen war das Fachwissen der Werkfeuerwehr zu dem weniger spektakulären vorbeugenden Brandschutzes gefordert. Hier liegt an sich der Hauptbeitrag, der erst zu den Lösungen geführt hat, die einen sicheren Umgang mit Gefahrstoffen zum Stand der Technik werden ließen.

Details:

Dienstleister
Firma:
Dow Central Germany www.dow.com

Am 01.09.2014 wurde die Werkfeuerwehr durch die VSU Brandschutz GmbH als Betreiber übernommen.
Fahrzeugtypen:TRO-SLF 48 30-30; CO2-TLF 48; HRLF 50-20-10-34T-OS;
WLF Kran; WLF; ELW; RTW 1 & 2; Prüfwagen;
Logo
Anzahl Mitglieder:34 hauptberufliche Kräfte,
80 nebenberufliche Feuerwehrleute, davon müssen pro Schicht 6 verfügbar sein
Schichtstärke:Minimal 1:1:7 + 1 MA Leitstelle
Wehrleiter:Herr Kai Weitzmann
kweitzmann@dow.com
Tel: +49-3461-494180
Hauptaufgabe:Brandbekämpfung, Rettungsdienst, Hilfeleistungen aller Art auf dem Werksgelände, Wartung/Prüfung Handfeuerlöscher, Atemschutzgeräte, Steigleitungen, Fallschutzgeräte, Reinigung/Prüfung Schlauchmaterial
Besonderheiten:Eigene Standortleitstelle. Ausrückezeit max. 5 min bis zu jedem Ort auf dem Werksgelände. Eigene Atemschutzstrecke. Hilfeleistung im TUIS-Verbund bis Stufe 3 / 24h
Kontakt:Tel: +49-3461-492033
Fax: +49-3461-492529
kweitzmann@dow.com
Anzahl Fahrzeuge:10 Fahrzeuge + mehrere Rollcontainer